Übersicht Passiv (Passivformen)

Zusatzmaterial

Was man über das Passiv wissen sollte.

Wenn wir vom Passiv reden, müssen wir zuerst einmal den Unterschied zwischen einem Aktivsatz und einem Passivsatz klären.

In einem Aktivsatz ist die Person wichtig, die etwas macht. Die W-Frage „wer“ fragt nach der handelnden Person, die etwas tut und stellt einen direkten Zusammenhang mit dem Verb her. Man fragt:

 

Wer backt den Kuchen? Der Bäcker backt den Kuchen.
Wer repariert das Auto? Der Mechaniker repariert das Auto.
Wer packt die Koffer? Der Gast packt die Koffer.

 

 

In einem Passivsatz ist die handelnde Person ( = Agens ), also das Subjekt, unwichtig. Das Geschehen selbst, die Aktion ist wichtig und steht im Mittelpunkt. Man fragt:

 

Was passiert? Ein Kuchen wird gebacken.
Was passiert? Ein Auto wird repariert.
Was passiert? Die Koffer werden gepackt.

 

 

Wer “ den Kuchen backt, also die Person ( Agens ), ist für den Vorgang nicht wichtig und wird im Passivsatz normalerweise nicht genannt. Soll die Person, die etwas tut, dennoch genannt werden, so gebraucht man

 

– bei einer direkten Person oder Ursache die Präposition von + Dativ

Der Kuchen wird vom Bäcker gebacken.

Das Auto wird vom Mechaniker repariert.

Die Koffer werden vom Gast gepackt.

 

– bei einer indirekten Person oder Ursache die Präposition durch + Akkusativ (selten)

Die Kerzen werden durch den Wind ausgeblasen.

Der Brief wird durch den Boten überbracht.

Der Patient wird durch die Operation gerettet.

 

Voraussetzung zum Erlernen des Passivs sind gute Kenntnisse über die jeweiligen Verbergänzungen.
Man sollte den jeweiligen Kasus (Nominativ, Akkusativ und Dativ) unterscheiden können.

Passivformen (Vorgangspassiv und Zustandspassiv)

Beim Passiv sind die handelnden Personen nicht wichtig, nicht bekannt oder nicht vorhanden. Das Passiv beschreibt entweder eine Handlung bzw. einen Prozess oder einen Zustand bzw. ein Resultat. Daher gibt es zwei Passivformen:

 

Vorgangspassiv und Zustandspassiv

 

Vorgangspassiv

 

Eine Handlung oder ein Prozess wird mit dem Hilfsverb “ werden “ + Partizip II gebildet. Wenn wir vom Passiv reden, ist gewöhnlich diese Form gemeint, wird aber auch, um Verwechslungen zu vermeiden, Vorgangspassiv oder werden-Passiv genannt.

 

– Das Fenster wird vom Lehrer geöffnet.

– Die Hausaufgaben werden vom Schüler gemacht.

– Das Schwimmbad wird geschlossen.

 

 

Das Vorgangspassiv stellt den Vorgang, die Handlung
oder das Geschehen in den Vordergrund.

Siehe dazu: Vorgangspassiv

 

Zustandspassiv

Ein Zustand bzw. ein Resultat wird mit dem Hilfsverb “ sein “ gebildet. Diese Form nennt man auch Zustandspassiv oder sein-Passiv.

 

– Das Fenster ist geöffnet.

– Die Hausaufgaben sind gemacht.

– Das Schwimmbad ist geschlossen.

 

 

Das Zustandspassiv drückt ein Ergebnis bzw. einen Zustand aus.

Siehe dazu: Zustandspassiv