Was man über den Genitiv (Genitivattribut) wissen sollte.

Das Genitivattribut ist eine Nomen / Nomenkonstruktion ( Nomen + Nomen ), wobei ein Nomen im Genitiv steht. Das Nomen im Genitiv ( = Genitivattribut ) gibt häufig den Besitzer an.

  • Das ist das Haus meines Vaters.
  • Die Lehrerin korrigiert die Fehler des Kindes.
  • Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin.
    • Bei der Konstruktion Nomen + Nomen steht das 2. Nomen im Genitiv.
      – das Haus meines Vaters /// die Fehler des Kindes, …
    • Fast alle maskuline und neutrale Nomen erhalten die Endung – s oder – es .
      – das Haus meines Vaters /// die Fehler des Kindes, …
    • Ausnahmen: Nomen der n-Deklination behalten ihre Form ( kein – (e)s ).
      – der Vater des Jungen /// die Frau des Präsidenten, …
    • Nomen im Plural sowie alle feminine Nomen bleiben im Genitiv unverändert.
      – das Auto der Frau, die Haare der Kellnerin, die Mütter der Kinder, …
    • Nomenbegleiter (Artikel, Possessiv etc.) werden ebenfalls im Genitiv dekliniert.
    • Die W-Frage im Genitiv lautet Wessen?
      Wessen Auto ist das? – Das ist das Auto meiner Freundin.
      Wessen Buch ist das? – Das ist das Buch unserer Lehrerin.

 

Maskuline und neutrale Nomen mit – s und – es

Im Genitiv wird ein –s angehängt, wenn

  • das Nomen mehrere Silben hat.
    – des Autos, des Büros, meines Fotos, des Königs, des Studiums, seines Vaters, …
  • das Nomen auf ein unbetontes -e, -el, -er, -en, -chen, -lein und -ling endet.
    – des Bratens, des Jünglings, des Mädchens, des Mädels, des Muskels, des Vogels, …

Im Genitiv wird ein –es angehängt, wenn

  • das Nomen nur eine Silbe hat.
    – des Bildes, des Jahres, des Kindes, eines Mannes, meines Sohnes, eines Tages, …
    – Ausnahmen: des Chefs, des Films
  • das Nomen auf -s, -ss, -ß, -tz, – x oder -z endet.
    – meines Arztes, deines Glases, des Platzes, des Reflexes, des Schlusses, …
  • das Nomen auf -nis, endet. (s wird verdoppelt!)
    – des Ereignisses, des Ergebnisses, des Verhältnisses, meines Zeugnisses, …

 

Eigennamen als Genitivattribut

Wird ein Eigenname ( Peter, Christine, Herr Maier, …) benutzt, steht der Eigenname im Genitiv an erster Stelle. Die Eigennamen erhalten ein Genitiv –s:

  • Das sind Petras Kinder.
  • Stefans Frau ist schon wieder schwanger.
  • Frau Meiers Auto ist in der Autowerkstatt.

Endet der Eigenname auf – s, – tz, – x oder – z, wird in der Schriftsprache ein Apostroph ` angehängt:

  • Ist das Hans` Auto?
  • Fritz` neue Freundin heißt Siglinde.
  • Alex` Vater liegt im Krankenhaus.

In der gesprochenen Sprache ist diese Aussprache nicht möglich. Deshalb vermeidet man in der gesprochenen Sprache das Genitivattribut. Man verwendet die Form „von + Dativ„:

  • Ist das das Auto von Hans?
  • Die neue Freundin von Fritz heißt Sieglinde.
  • Der Vater von Alex liegt im Krankenhaus.

 

Alternativen zum Genitiv

  • Nomen + Nomen (Genitivattribut) / W-Frage = Wessen?
    • Wessen Auto ist das? – Das ist das Auto meines Bruders.
    • Wessen Haus ist das? – Das ist das Haus meines Zahnarztes.
    • Wessen Pass ist das? – Das ist der Pass eines Schülers.
  • Namen (Genitivattribut) + Nomen / W-Frage = Wessen?
    • Wessen Auto ist das? – Das ist Peters Auto.
    • Wessen Haus ist das? – Das ist Herr Böckens Haus.
    • Wessen Pass ist das? – Das ist Michaels Pass.
  • Nomen + von + Nomen (Dativ) / W-Frage = von wem?
    • Von wem ist das Auto? – Das Auto ist von meinem Bruder.
    • Von wem ist das Haus? – Das Haus ist von meinem Zahnarzt.
    • Von wem ist der Pass? – Der Pass ist von Michael.
  • Verb: gehören (+ Dativ) / W-Frage = Wem?
    • Wem gehört das Auto? – Das Auto gehört Peter.
    • Wem gehört das Haus? – Das Haus gehört meinem Zahnarzt.
    • Wem gehört der Pass? – Der Pass gehört einem Schüler.
  • Possessivartikel
    • Ist das Peters Auto? – Ja, das ist sein Auto.
    • Gehört das Haus deinem Zahnarzt? – Ja, das ist sein Haus.
    • Ist der Pass von Michael? – Ja, das ist sein Pass.
  • Nomen + Verb
    • Wann ist die Abfahrt des Zuges? – Der Zug fährt morgen um 10 Uhr ab.
    • Wie lautete Utes Frage? – Ute fragte, wann die Pause endlich beginne.
    • Wann kommt das Flugzeug an? – Die Ankunft des Flugzeuges ist noch ungewiss.
  • Komposita
    • Eine Motorschraube ist weg. – Wie bitte? Eine Schraube des Motors fehlt?
    • Wann beginnt die Jagd der Hasen? – Die Hasenjagd beginnt schon morgen.
    • Warum gefällt dir die Farbe der Wand nicht. – Ich finde die Wandfarbe schön.

Siehe auch: Possessivartikel