Was man über die Steigerung der Adjektive wissen sollte.

Adjektive können gesteigert werden. Die Grundform eines Adjektivs nennt man Positiv, die nächst höhere Stufe Komparativ und die höchste Steigerungsstufe Superlativ.

 

Der Komparativ vergleicht zwei Personen oder Sachen und zeigt einen Unterschied an:

  • Peter ist groß (1,88 m), aber Hubert ist noch größer (1,92 m).
  • Gestern war das Wetter schön (leicht bewölkt, 24 Grad) und heute wird es noch schöner (sonnig, 27 Grad).

 

Der Superlativ vergleicht mindestens drei oder mehr oder eine Gesamtheit von Personen oder Sachen und bezeichnet davon die einmalig höchste Stufe.

  • Ute ist klein (1,62 m). Petra ist kleiner (1,60 m) und Martina ist die Kleinste (1,58 m).
  • Ein VW Golf ist teuer (20.000 Euro). Ein Audi A4 ist teurer (30.000 Euro) und ein Porsche Carrera GT ist am teuersten (450.000 Euro).

 

Die Steigerungsformen eines Adjektivs können vor dem Nomen stehen, dann spricht man von einem attributiven Gebrauch des Adjektivs:

  • Der Fabrikarbeiter will sich ein teures Auto kaufen.
  • Sein Vorgesetzter hat sich ein teureres Auto gekauft.
  • Der Direktor kann sich das teuerste Auto leisten.

 

Die Steigerungsformen können sich auf ein Verb im Satz beziehen, dann spricht man von einer adverbialen Verwendung des Adjektivs:

  • Europäerinnen sind sehr hübsch.
  • Afrikanerinnen sind noch hübscher.
  • Südamerikanerinnen sind am hübschesten.

Die Bildung der Steigerungsformen

Beim Komparativ erhält die Adjektivendung ein er.
Den Superlativ bildet man mit am …-(e)sten oder mit dem bestimmten Artikel + -(e)ste.

 

Positiv Komparativ Superlativ
am … sten der, die, das … ste
faul fauler am faulsten der, die, das faulste
langsam langsamer am langsamsten der, die, das langsamste
lieb lieber am liebsten der, die, das liebste
schnell schneller am schnellsten der, die, das schnellste

 

  • Susanne ist sehr neugierig.
  • Ihre Freundin Bettina ist noch neugieriger.
  • Aber meine Schwiegermutter ist am neugierigsten.
    Meine Schwiegermutter ist (von allen) die Neugierigste.
    Mein kleiner Bruder ist (von allen) der Neugierigste.
    Das kleine Mädchen ist (von allen) das Neugierigste.

 

Wenn der Superlativ mit dem bestimmten Artikel gebildet wird, zeigt der Artikel den Genus an. Das (e) dient als Aussprachehilfe bei Adjektiven, die mit -d, -ß, -sch, -t, -tz, -x oder -z enden.

Positiv Komparativ Superlativ
am … esten der, die, das … este
breit breiter am breitesten der, die, das breiteste
hübsch hübscher am hübschesten der, die, das hübscheste
süß süßer am süßesten der, die, das süßeste
weit weiter am weitesten der, die, das weiteste

 

Weitere Adjektive sind:
blind, blöd, dicht, echt, fest, fett, feucht, fies, fix, glatt, heiß laut, leicht, leise, mies, mild, müde, nett, rasch, sanft, satt, schlecht, spät, spitz, stolz, weise, wild, zart.

Besondere Adjektive

Einige Adjektive bilden ihre Steigerungsformen mit einem Umlaut:

 

Positiv Komparativ Superlativ
alt älter am ältesten
arm ärmer am ärmsten
groß größer am größten
jung jünger am jüngsten
kalt kälter am kältesten
klug klüger am klügsten
kurz kürzer am kürzesten
lang länger am längsten

 

Weitere Adjektive sind: dumm, gesund, grob, hart, krank, rot, scharf, stark, schwach, warm.

 

Einige wenige Adjektive sind unregelmäßig. Dazu gehören:

Positiv Komparativ Superlativ
dunkel dunkler am dunkelsten
edel edler am edelsten
gern lieber am liebsten
gut besser am besten
hoch höher am höchsten
nah näher am nächsten
teuer teurer am teuersten
viel / sehr mehr am meisten

Der attributive Gebrauch des Adjektivs

Die Steigerungsformen eines Adjektivs können auch als Attribut Verwendung finden. Das Adjektiv als Attribut steht dann vor dem Nomen und muss entsprechend dekliniert werden.

  • In Chile gibt es guten Wein.
  • Die Spanier sagen, dass es in Spanien einen besseren Wein gibt.
  • Mein Vater sagt aber, dass man den besten Wein an der Mosel kaufen kann.
  • Elfriede ist eine fleißige Schülerin.
  • Mathilde ist eine fleißigere Schülerin.
  • Beate ist die fleißigste Schülerin.

 

Beim Komparativ gilt:

  Adjektiv    +    er    +     Adjektivdeklination

 

Beim Superlativ gilt:

  Adjektiv    +    -(e)st    +     Adjektivdeklination

Vergleiche

Durch die Steigerungsmöglichkeit der Adjektive kann man Personen und Sachen vergleichen. Ein Vergleich lässt zwei Möglichkeiten zu:

 

  • Gleichheit

    Eine Gleichheit drückt man durch „so + Adjektiv + wie“ aus. Alternativen zu „so … wie“ sind: gleich … wie, ebenso … wie, genau so … wie, doppelt so … wie, …
    Die beiden Personen / Sachen die verglichen werden, haben jeweils den gleichen Kasus:

    • Ludwig ist genau so stur wie sein Vater.
    • Die Tochter ist ebenso hübsch wie ihre Mutter.
    • Dein Bruder ist dreimal so fleißig wie du.
    • Dein Vater liebt dich ebenso sehr wie deinen Bruder.

     

  • Ungleichheit

    Eine Ungleichheit drückt man entweder durch den „Komparativ + als„, oder durch „nicht / kein- + so + Adjektiv + wie“ aus. Die beiden Personen / Sachen die verglichen werden, haben jeweils den gleichen Kasus:

    • Dein 13-jähriger Sohn ist schon viel größer als meine 16-jährige Tochter.
    • Du hast zwar mehr Geld als ich, aber dafür habe ich viel mehr Freunde als du.
    • Er gewinnt zwar öfter als ich, aber dennoch bin ich viel intelligenter als er.
    • Mein neuer Freund ist nicht so gemein wie mein alter Freund.
    • In Deutschland gibt es nicht so schöne Strände wie in Südamerika.

Einschränkung des Superlativs

Wer von uns kennt nicht schöne Plätze und Orte auf dieser Erde? Ein jeder kennt solch schöne Plätze. Welcher Ort ist denn nun der schönste auf Erden? Den Superlativ zu bilden, fällt hier schwer, weil es eben doch sehr viele schöne Plätze auf Erden gibt. Soll eine Person / Sache aus dieser Gruppe herausgehoben werden, benutzt man ein entsprechendes Indefinitpronomen + Genitivartikel im Plural:

 

    eine, einer, eines, …     +      Genitivartikel Plural

 

  • Ich war schon mal an einem der schönsten Orte dieser Welt.
  • Torsten ist einer der fleißigsten Schüler in dieser Klasse.
  • Unsere Lehrerin ist eine der hübschesten Lehrerinnen, die ich jemals gesehen habe.