Die 10 Wortarten im Überblick
- Wortart Nomen
- Wortart Artikel
- Wortart Adjektiv
- Wortart Pronomen
- Wortart Numerale
- Wortart Verb
- Wortart Adverb
- Wortart Präposition
- Wortart Konjunktion
- Wortart Interjektion
unveränderliche Wortarten | veränderliche Wortarten | |
---|---|---|
deklinierbar | konjugierbar | |
Adverb | Adjektiv | Verb |
Interjektion | Artikel | |
Konjunktion | Nomen | |
Präposition | Numerale | |
Pronomen |
Man unterscheidet 10 Wortarten. Von diesen 10 Wortarten gibt es 4 Wortarten, die unveränderlich sind. Das heißt, das Wort selbst verändert seine Stammform nicht, es wird weder dekliniert, noch konjugiert. Zu den 4 unveränderlichen Wortarten gehören Adverbien, Interjektionen, Konjunktionen und Präposition.
6 Wortarten können dagegen ihre Grundform verändern. Verben werden konjugiert, Artikel, Nomen, Numerale und Pronomen werden dekliniert und Adjektive können sogar dekliniert und gesteigert werden.
Wortart Nomen
Wörter wie Apfel, Berg, Computer, Dienst, Elefant, Frank, Garten sind Nomen und sind veränderlich. Nomen werden auch Hauptwörter, Substantive oder Namenwörter genannt. Das Namenwort benennt Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge oder Gegenstände und gibt ihnen einen Namen, wie zum Beispiel Peter, Michael, Hund, Katze, Baum, Blume, Haus, Tisch, … Zu dieser Nomengruppe gehören alle materiellen Gegenstände, die man anfassen oder sehen kann. Man nennt sie deshalb auch konkrete Nomen oder Gegenstandshauptwörter.
Demgegenüber stehen die abstrakten Nomen. Sie bezeichnen Nomen, die nicht materiell sind, die man folglich auch nicht anfassen oder sehen kann. Dazu gehören Gefühle, Empfindungen oder unsichtbare Dinge, wie Liebe, Hass, Mut, Angst, Hilfe, Kälte, Hitze, Fieber, Dank, Zeit, …
Nomen können in der Einzahl (= Singular) oder Mehrzahl (= Plural) stehen. Wird der Plural gebildet, verändert sich das Nomen oft: Hund → Hunde / Mann → Männer / Frau → Frauen.
Nomen werden dekliniert und können dadurch den Kasus anzeigen: der Name → den Namen / das Herz → des Herzens.
Nomen beginnen immer mit einem großen Buchstaben: Apfel, Baum, Katze, …
Weiterführende Informationen zu Nomen können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Einführung Nomen
- Artikelbestimmung
- Pluralbildung
- Nomenkomposita
- Schwache Nomen (N-Deklination)
- Genitiv
- Adjektive und Partizipien als Nomen
Wortart Artikel
Wörter wie der, die, das, den, dem, ein, eine, einem sind Artikel und sind veränderlich. Artikel werden auch Nomenbegleiter oder Geschlechtswörter genannt. Ein Artikel hat unter anderem die Aufgabe, dem Nomen ein grammatisches Geschlecht, männlich, weiblich oder sächlich, zuzuordenen. Darüber hinaus zeigt er den Kasus des Nomens an, da sich viele Nomen in ihrer Deklination nicht (der Mann, den Mann, dem Mann) oder meist nur im Genitiv (des Mannes) verändern. Die Deklination übernimmt der Begleiter und zeigt durch seine Deklination den Kasus des Nomens an (der, des, dem, den / Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ).
In einigen Fällen ist die Form des Nomens im Singular und Plural gleich, wie z.B. Fenster → Fenster. Auch aus diesem Grund steht ein Nomen in den meisten Fällen (Ausnahme Nullartikel) nicht allein, sondern wird von einem Artikel begleitet: das Fenster → die Fenster / das Mädchen → die Mädchen. Nicht das Nomen, sondern der Artikel zeigt den Numerus (Singular / Plural) des Nomens an.
Weiterführende Informationen zu Nomenbegleitern können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Artikel und Nomenbegleiter
- Nullartikel
- Bestimmter Artikel
- Unbestimmter Artikel
- Possessivartikel
- Demonstrativartikel
- Indefinitartikel
- Interrogativartikel
Wortart Adjektiv
Wörter wie alt, neu, groß, klein, schön, hässlich, billig, teuer sind Adjektiv und sind veränderlich. Adjektive werden auch Eigenschaftswörter oder Wiewörter genannt und haben die Aufgabe, Nomen und Personen (Das Auto ist schnell, Ute ist fleißig) näher zu beschreiben.
Adjektive können gesteigert werden (alt, älter, am ältesten / klein, kleiner, am kleinsten).
Stehen Adjektive vor einem Nomen, werden sie dekliniert (Das ist ein schöner Mann, ein schönes Bild, …). Stehen Adjektive allein oder hinter dem Nomen, bleiben sie, sofern sie nicht gesteigert werden (Das Auto ist schon älter.), unverändert. In diesen Fällen spricht man von einer prädikativen oder adverbialen Verwendung der Adjektive.
Weiterführende Informationen zu Adjektiven können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Einführung Adjektive
Wortart Pronomen
Wörter wie ich, du, er, sie, mich, dich, mir, dir, unser, euer sind Pronomen und sind veränderlich. Pronomen werden auch Fürwörter genannt und stehen anstelle eines Nomens (Das Auto ist neu. Es war sehr teuer.) oder eines ganzen Satzes.
Der Gebrauch der Pronomen ist nicht immer einfach, da es viele verschiedene Pronomen gibt, die in vielen Varianten innerhalb eines Satzes Verwendung finden können. Weiterführende Informationen zu Pronomen können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Einführung Pronomen
- Personalpronomen
- Pronomen „es“
- Possessivpronomen
- Demonstrativpronomen
- Indefinitpronomen
- Relativpronomen
- Reflexivpronomen
Wortart Numerale
Wörter wie eins, zwei, drei, der erste, die zweite, der wievielte sind Numerale und sind veränderlich. Numerale werden auch Zahlwörter genannt und geben an, in welcher Anzahl etwas vorkommt (Hier sind zehn Euro. Er hat drei Geschwister).
Weiterführende Informationen zu Numeralen können unter folgendem Link nachgelesen werden: Zahlwörter
Wortart Verb
Wörter wie machen, lachen, fahren, gehen, arbeiten, studieren sind Verb und sind veränderlich. Sie werden konjugiert.
Verben werden auch Tu(n)wörter oder Tätigkeitswörter genannt, weil sie Auskunft darüber geben, was Namenwörter (Menschen, Tiere, Pflanzen oder Dinge) gerade tun (Das Baby schreit. / Die Frau lacht. / Der Wecker klingelt.).
Verben werden auch Zeitwörter genannt, weil sie die Aufgabe haben, die Zeit anzugeben, wann etwas geschieht (Das Kind spielt. / Das Kind hat gespielt. / Das Kind spielte.).
Aufgrund seiner vielen Aufgaben und Funktionen ist das Verb das wichtigste Wort in einem Satz. Der richtige Gebrauch der Verben bezüglich Konjugation, Zeitform, Satzstellung, Modus etc. ist daher in einem Satz von größter Bedeutung und für ein gutes Deutsch zwingend erforderlich. Wird das Verb falsch eingesetzt, kann es sehr schnell zu größeren Verständigungsproblemen und Irritationen bis hin zu peinlichen Missverständnissen oder Irrtümern führen.
Weiterführende Informationen zu Verben können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Einführung Verben
- Konjugation
- Das Verb „sein“
- Das Verb „haben“
- Regelmäßige Verben
- Unregelmäßige Verben
- Trennbare und zusammengesetzte Verben
- Modalverben
- Imperativ
- Reflexible Verben
- Zeitformen
- Präsens
- Perfekt
- Präteritum (Imperfekt)
- Plusquamperfekt
- Futur I
- Futur II
- Einführung Passiv
- Vorgangspassiv
- Nicht passivfähige Verben
- Zustandspassiv
- Passiversatz
- Einführung Konjunktiv II
- Konjunktiv II der Höflichkeit
- Ratschläge geben
- Wunschsätze
- Irreale Bedingungssätze
- Irreale Vergleichssätze
Wortart Adverb
Wörter wie hier, da, dort, unten, oben, heute, gestern, danach, deshalb sind Adverbien und sind (bis auf sehr wenige Ausnahmen) unveränderlich. Adverbien werden auch Umstandswörter genannt, weil sie die näheren Umstände eines einzelnen Wortes oder gleich eines ganzen Satzes bestimmen. Nähere Umstände lassen sich durch bestimmte W-Fragen erfragen: Wann? Wo? Wohin? Woher? Warum? sind die geläufigsten Fragewörter. (Wann kommt Udo? – Morgen. / Wo ist meine Brille? – Da auf dem Tisch.)
Weiterführende Informationen zu Adverbien können unter folgenden Links nachgelesen werden:
Einführung Adverbien
Satzverbindende Adverbien
Wortart Präposition
Wörter wie ab, an, auf, aus, außer, bei, bis, durch, entlang, gegenüber, hinter, in sind Präpositionen und sind (abgesehen von der Verschmelzung mit einem Artikel) unveränderlich. Präpositionen werden auch Verhältniswörter oder Vorwörter genannt. Sie drücken kausale, lokale, temporale oder modale Verhältnisse zwischen Personen und Sachen aus.
Präpositionen verlangen immer einen bestimmten Kasus (Akkusativ, Dativ, Genitiv), das nachgestellte Namenwort bzw. sein entsprechendes Pronomen wird mit seinen Begleitern entsprechend dekliniert (mit seinen großen Händen / durch die schmale Tür).
Weiterführende Informationen gibt es hier:
Einführung Präpositionen
- Präpositionen mit Akkusativ
- Präpositionen mit Dativ
- Wechselpräpositionen
- Präpositionen mit Genitiv
- Lokale Präpositionen
- Temporale Präpositionen
Wortart Konjunktion
Wörter wie und, aber, denn, oder, dass, bevor, nachdem, bis, als, wenn, sowohl … als auch sind Konjunktionen und sind unveränderlich. Konjunktionen werden auch Bindewörter genannt, da es ihre Aufgabe ist, einzelne Wörter, Satzglieder oder ganze Sätze zu verbinden. (Eva ist jetzt reich und sehr glücklich, weil sie im Lotto gewonnen hat.)
Konjunktionen beeinflussen die Stellung der Verben innerhalb eines Satzes und verlangen einen bestimmten Satzbau. Die richtige Verknüpfung von Informationen (Wörter, Satzglieder, Satzteile, Sätze) durch Konjunktionen in einer Textproduktion stellt viele Deutschlernende vor große Probleme. Ihr Gebrauch ist schwierig und bedarf in der Regel viel Übung.
Weiterführende Informationen gibt es hier:
Konjunktionen
Übersicht Nebensätze
Übersicht Temporalsätze
Gleichzeitigkeit
- Temporale Nebensätze mit „wenn“ und „als“
- Temporale Nebensätze mit „während“
- Temporale Nebensätze mit „seitdem“
- Temporale Nebensätze mit „solange“
- Temporale Nebensätze mit „bis“
Ungleichzeitigkeit
- Temporale Nebensätze mit „bevor“
- Temporale Nebensätze mit „nachdem“
- Temporale Nebensätze mit „sobald“
Einführung Ergänzungssätze
- dass-Sätze im Nominativ
- dass-Sätze im Akkusativ
- dass-Sätze als Präpositional-Ergänzung
- Infinitivsätze
- Indirekte Fragesätze
- Infinitivkonstruktionen
Wortart Interjektion
Wörter wie ach, ähh, aua, ey, hatschi, huch, huhu, hoppla, hmmm, na, tja, psst sind Interjektionen und sind unveränderlich. Interjektionen werden auch Empfindungswörter oder Ausrufewörter genannt. Sie haben die Aufgabe, Empfindungen und Gefühle, Ausrufe und Geräusche wiederzugeben. (Pfui, lass das liegen, Bello! / Ach herje, wie ist das denn passiert? / „Putt-putt-putt-putt-putt“, ruft die Bäuerin zu den Hühnern, wenn sie den Hühnerstall betritt, um sie zu füttern.)